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Energiekosten einsparen

Auch ohne Heizungstausch lässt sich mit einigen Maßnahmen bereits viel Energie einsparen.

Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) liegt der durchschnittliche Erdgaspreis für Haushalte in Einfamilienhäusern mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) im bisherigen Jahresmittel um 95 Prozent höher als 2021.


Wer möchte dieser Preisspirale nicht entkommen? Manchmal ist es jedoch schlicht unmöglich, das Heizsystem kurz- oder mittelfristig so umzustellen, dass es keine fossilen Energien mehr verwendet. Trotzdem können Eigentümer vieles tun, um Kosten zu sparen und sich gleichzeitig etwas unabhängiger von den Preissteigerungen zu machen.

Spar-Tipp 1:

Gleichmäßiges Heizen spart bares Geld In allen Räumen des Hauses, die regelmäßig genutzt werden, sollte ungefähr die gleiche moderate Grundtemperatur herrschen. Wird die Raumtemperatur nur um einen Grad abgesenkt, spart das bereits sechs Prozent Heizkosten ein. Bei hoher Luftfeuchtigkeit sollte jedoch die Raumlufttemperatur nicht unter 19 Grad Celsius sinken, um Feuchte- und Schimmelpilzbildung vorzubeugen.

Durch eine gleichmäßige Grundtemperatur entstehen keine unliebsamen Temperaturschwankungen zwischen den Zimmern. Nur zu ausgewählten Zeiten oder bei Bedarf sollten einzelne Räume auf Wohlfühltemperatur hochgeheizt werden, zum Beispiel für den gemütlichen Abend auf der Couch. Danach sollte die Heizung wieder auf einem konstant niedrigen Niveau arbeiten, was viel Energie einspart. Die fürs Duschen angenehme höhere Temperatur im Bad entsteht wunderbar schnell durch Infrarotheizungen, die als Wand- oder Deckenheizgerät eine angenehme Wärmestrahlung abgeben oder über elektrische Fußboden-Heizmatten. Diese Fußbodentemperierung wird direkt unter den Bodenbelag verlegt. Sie heizt den Raum effizient und schnell genau dann auf, wenn er auch genutzt wird. Das spart in den kühlen Monaten des Jahres ebenso bares Geld.

Spar-Tipp 2:

Senken der Heizungs-Vorlauftemperatur Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers am Ausgang der Heizung in Richtung der Heizkörper. Diese Vorlauftemperatur kann im laufenden Betrieb schrittweise gesenkt werden. Das kann sich nachhaltig auf die Effizienz des Heizsystems auswirken. Denn eine verringerte Vorlauftemperatur bedeutet auch weniger Energiekosten. Mit hohen Vorlauftemperaturen lässt sich ein Raum zwar schnell aufheizen, bei auf beispielsweise 19 Grad gleichmäßig temperierten Räumen ist dies aber nicht erforderlich. Bei Bedarf ist so auch in einzelnen Räumen schnell die persönliche Wohnfühltemperatur erreicht. Erst wenn die Heizung die Räume nicht mehr ausreichend aufwärmen kann, ist die optimale Vorlauftemperatur unterschritten. Damit das nicht passiert, sollte unbedingt der Fachhandwerker diese Optimierung vornehmen. Ein weiterer Tipp: Wer jetzt die Vorlauftemperatur absenkt, kann heute schon testen, ob beim späteren Umstieg auf erneuerbare Energien eine Wärmepumpe für die Immobilie geeignet ist.

Spar-Tipp 3:

Hydraulischer Abgleich Fachleute sprechen von einem hydraulischen Abgleich, wenn die Heizenergie gleichmäßig bei allen Heizkörpern im Haus ankommt. Allein diese Optimierung kann die Energiekosten massiv senken. Außerdem bringt das einen klaren Komfortgewinn. Denn dann sind die Zeiten vorbei, in denen die Heizkörper einen Raum überheizen, während die Heizkörper im anderen Zimmer kalt bleiben. Auch diese Einstellungen am Heizungssystem sollte nur der Fachhandwerker vornehmen. Positiver Nebeneffekt: Die lästigen Strömungsgeräusche in manchen Heizkörpern verschwinden.

Spar-Tipp 4:

Einbau einer Hocheffizienzpumpe In jedem Heizungssystem arbeitet eine Pumpe, die das Wasser durch das System leitet. Verschiedene Pumpenarten tun das unterschiedlich effizient. Während ungeregelte Pumpen immer die gleiche Menge Wasser fördern, passt sich eine Hocheffizienzpumpe an. Diese befördert dann mehr Wasser durchs Haus, wenn eine höhere Wärmenutzung erfolgt. Sinkt diese Anforderung, nimmt die Pumpenleistung ab und weniger Heizwasser strömt durchs Haus, stufenlos und durch einen besonders effizienten Elektromotor mit niedrigem Stromverbrauch. Durch den Einbau einer Hocheffizienzpumpe können sowohl die Heiz- als auch die allgemeinen Stromkosten reduziert werden. So freut sich der Geldbeutel.

Spar-Tipp 5:

Entkoppeln der Heizung von der Warmwasserbereitung Etwa ein Drittel der Heizkosten entsteht in der warmen Jahreszeit. Denn die Heizung bereitet in vielen Häusern auch das warme Wasser. Um die Heizung auch in dieser Zeit zu entlasten, bietet sich das vollständige Entkoppeln der Heizung von der Warmwasserbereitung an. Das funktioniert bei vielen bestehenden Heizung durch Umschaltung vom Winter- in den Sommerbetrieb. Durch elektronische Durchlauferhitzer nahe der Verbrauchsstellen in Küche oder Bad kann die Heizung sogar ganz ausgeschaltet bleiben. Besonders wenn ohnehin eine Modernisierung des Bades ansteht, lassen sich Durchlauferhitzer einfach installieren. Dann wird das Wasser dort erwärmt, wo es gebraucht wird, und muss nicht über weite Wege gepumpt werden. Schon allein dadurch kann sich ein beträchtliches Sparpotenzial ergeben. Das gilt umso mehr, wenn der Strom dafür aus einer eigenen Solaranlage kommt.

Eine zentrale Alternative bietet eine Brauchwasser-Wärmepumpe im Heizungskeller. Diese arbeitet unabhängig von einem beliebigen zentralen Gas- oder Öl-Wärmeerzeuger und übernimmt das ganze Jahr über die Warmwasserversorgung. Im Sommer, bei angenehmen Außentemperaturen, arbeitet eine Brauchwasser-Wärmepumpe besonders energieeffizient mit sehr hohem Wirkungsgrad. Und da im Sommer die Heizungsanlage dann komplett abgeschaltet bleiben kann, erhöht sich ihre Lebensdauer aufgrund der geringeren Betriebsstunden deutlich.

Fazit

Jeder einzelne der Spar-Tipps birgt ein gewisses Einsparpotenzial. Durch eine Kombination potenziert sich jedoch das Ergebnis. So können Eigentümer die Zeit bis zum neuen klimafreundlichen Heizsystem clever überbrücken. Auch wer in den nächsten Jahren noch keinen Heizungstausch plant, kann so die Energiekosten immerhin etwas drosseln.